Seit dem Jahr 1914 gab es das Gasthaus. Seit 2000 war es unser Vereinslokal. Die Hani Bar am Hauptplatz 1 in 7202 Bad Sauerbrunn. Sie war aber auch Treffpunkt für viele andere Vereine und auch so mancher Kurgast verirrte sich. Stand doch in grossen Lettern „Wiener Küche“ vorm Gasthaus. Ja, zum Essen gab´s aber trotzdem nix. Das erledigten die Mäuse in der Küche und das wiederum machte da Hani überhaupt nix aus. Darauf angesprochen sagte sie nur,
„Egal i brauch jetzt a Müch…“ Gelacht haben wir mit der Hani also genug. Sie störte sich auch nicht daran, dass um 5 Uhr früh noch der alte Wurlitzer auf Vollgas lief und die Leute auf den Tischen tanzten. Dann saß sie halt einfach mit einer alten Zeitung und ein paar Manner Schnitten beim Ofen und machte „a Dungal.“ Bedient wurde dann selbst und das Geld kam ihn eine Schublade. Fertig! Wenn´s mal zu kalt war, wurde auch schon mal der eine oder andere Sessel verheizt, da das Brennholz immer knapp war. Und fiel mal der Strom aus, egal – Kerzen her und selber singen. Sogar so manches Bike hatte die Gaststube schon von innen gesehen. Einmal die Haustüre zugenagelt fragte Hani verwundert: “Warum?” Wir: „Damit die Gäste net ohne zahlen abhaun!“ Hani: „Des is gscheit! Recht hobt´s!“
Geschimpft hat´s aber auch oft genug, aber mit an „Kümmel“ war wieder alles im Lot. Manches Mal konnten wir sogar eine Runde aus ihr rauslocken… Der schmeckte dann natürlich besonders gut! Gastfreundlich war sie immer unsere Hani. Kaum die Türklinke in der Hand, schaute sie auch schon vom alten Holzofen hervor…
Hani: „Bitte sehr der Herr, Sie wünschen?“ Ich: „Hani, los mi erst amoi eina kumma! Gib mir a Bier bitte!“ Hani: „Wast eh wos is, los dir ans owa. Glasl find i kanns!“
PS: Kassiert hot´s owa gleich!!! Ja, da kamen schon so manche „Wuchtln“ von ihr raus, wie zB: „Werds scho sehn. Mit´n Besen hau i eich aussi!“.
Und dergleichen kamen oft am laufenden Band. Bald kam aber auch ein trauriger Tag. Das Gasthaus wurde am 15.11.2008 behördlich geschlossen. Was sollten wir nun machen? Als erstes musste ein riesiges Abschiedsfestl her und wir, die Gänse, organisierten das natürlich. Sogar eine Friseurin für Hani hatten wir dabei und so wurde sie mitten in der Gaststube vorm Wurlitzer erstmals optisch TV-fähig gemacht. Stolz war sie, die Hani!!! Gut und gerne 500 Gäste aus Nah und Fern fanden sich ein, gratulierten für die vielen guten und schönen Jahre, schrieben sich ins Gästebuch und feierten bis in die Morgenstunden hinein. Von TV und Printmedien bis zur hohen Politik war natürlich auch alles vertreten. So wurden wir Gänse von einem Tag zum anderen „Wildgänse“ und zogen von da an wie Zugvögel von einem Bad Sauerbrunner Gastronomen bis zum Nächsten. Dann kam im Juni 2009 da Hani ihr 80er. Natürlich musste da was passieren. So organisierten wir kurzerhand ein riesiges Überraschungs-Festl. Mit vielen Vereinen, der Blasmusik und allen voran den Gänsen mit ihren schweren Bikes. Freude hatte die Hani sichtlich, hatte sie doch wirklich nix davon gewusst. Ja, bis wir am 12.05.2011 in Pöttsching bei R.C. Prünner zur Landung ansetzten und endlich wieder sesshafte Gänse wurden.
Darüber freuen wir uns noch heute und sind glücklich auch noch dort sein zu dürfen…!!!
Johanna Öhlerer verstorben
Der 25. Mai 2014 war ein besonders trauriger Tag für die Mitglieder des Motorrad Stammtisch „ Die Gänse“. Ihre ehemalige Clubwirtin und Ehrenmitglied verstarb im Alter von 85 Jahren. Hani bzw. ihr Lokal am Hauptplatz 1, war nicht nur ständiger Treffpunkt für die Biker, sondern auch ihr zweites zu Hause. In Erinnerung bleiben sicherlich auch die Veranstaltungen der Gänse wie die „russische Nacht“ oder die Abschlussfeier als das Lokal endgültig zu sperrte. Doch auch als Hani nach einer schweren Verletzung ins Spital kam , wurde sie von „ihren Gänsen“ nicht vergessen. Immer wieder schauten die Biker bei ihr vorbei.
Gerne kamen die Biker auch dem letzten Wunsch von Hani nach und begleiteten sie an ihrem letzten Weg. Mit ihrem Lieblingslied vom Wurlitzer „aus Böhmen kommt die Musik“ wurde Hani zu Erden gelassen, die Erinnerung an sie wird jedoch ewig bleiben…
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